Stipendiatin Vera Lossau

Interview zum Stipendium „Präsenz vor Ort 2015“

Die Künstlerin, die 2009 den Förderpreis des Künstlerinnenpreises NRW im Bereich Malerische Positionen erhalten hatte,  lebt mit ihrer Familie in Düsseldorf. Das Frauenkulturbüro befragte sie zu den Perspektiven, die das Stipendium ermöglicht.

FKB: Vera Lossau, Sie erhalten seit Januar 2015 im Rahmen des Stipendiums „Präsenz vor Ort“ eine monatliche Förderung von 700 €. Was hat sich für Sie seither verändert?

Vera Lossau:
Eine so konstante Unterstützung ermöglicht, den Betrieb aufrecht erhalten zu können oder in anderen Worten: meine künstlerische Arbeit normal weiterzuführen – eine Stabilisierung, die vor allen Dingen Atelierzeit bedeutet. Insofern bin ich froh, dass sich zwar viel bis alles verändert hat seit der Geburt meines Kindes, doch auch noch viel Kraft und Liebe für die Kunst möglich sind. Das ist sehr relevant für mich und meine Familie.

FKB: Erlaubt Ihnen die Förderung verstärkt künstlerisch zu arbeiten? Gibt es neue Ziele, die Sie sich aufgrund der monatlichen Zuwendung stecken können?

Vera Lossau:
Da ich unter völlig veränderten Bedingungen arbeite, z.B. nun eher in den Abendstunden, haben sich die Maßstäbe verändert. Je weniger Zeit, desto größer die Ziele, insofern scheitert es daran nicht. Die Förderung allerdings wirkt sich ganz direkt und unmittelbar auf den Alltag aus und dient wie erwähnt eher dessen Stabilisierung. In dieser Lebensphase ist es enorm hilfreich, eine solche zusätzliche Sicherheit zu haben. Allerdings muss ich zugeben, dass ich als Bildhauerin oft erstmal viel in die Produktion verschiedener Arbeiten investiere und ein Teil des Stipendiums sich so bereits „materialisiert“ hat.

FKB: Wäre Ihre künstlerische Karriere ohne Kinder anders verlaufen?

Vera Lossau:
Wer vermag das zu sagen?

FKB: Sollte es mehr spezifische Förderungen dieser Art geben, um Künstlerinnen zu unterstützen? Haben Sie Vorschläge?

Vera Lossau:
Eine Künsterlinnenförderung kann man prinzipiell natürlich nur unterstützen. Ich würde mir noch mehr Sensibilität unter Künstlerinnen, mit oder ohne Kind, wünschen, die in einer gegenseitigen freundschaftlichen und professionellen Unterstützung durch Kolleginnen mündet.

Ich möchte mich sehr herzlich für das Vertrauen und die Förderung bedanken!