Förderpreisträgerin Annette Maye

Interview zum Künstlerinnenpreis NRW Im Bereich Jazzmusik

Der Künstlerinnenpreis NRW geht im Förderpreis an die großartige Künstlerin Annette Maye. 

Das Audio-Interview führten wir im Anschluss an die Preisverleihung: Interview mit Annette Maye


Grenzen sind nicht das, was Annette Maye besonders interessiert. Im Gegenteil: In ihrer musikalischen Arbeit widmet die 1974 in Flensburg geborene Klarinettistin und Musikwissenschaftlerin einen großen Teil ihrer Leidenschaft und Energie der Überschreitung von Grenzen. Ihr bevorzugtes Mittel ist dabei die Improvisation, die, bevor sie im Jazz ihren prominenten Platz einnahm, in vielen anderen Musikkulturen der Welt eine prägende Rolle spielte, in den Folkloren des Balkans wie in der mediterranen Welt überhaupt, in der Kunstmusik Indiens wie in jener des vorromantischen Europa. Der musikalische Fußabdruck von Annette Maye, vor allem die Zusammenarbeit mit der Pianistin Laia Genç, der Schäl Sick Brass Band oder das Ensemble Fisfüs mit seinen türkischen Anklängen, zeugt davon, wie nahe liegend es sein könnte, auf dem Weg der Improvisation wechselseitiges Verständnis zu befördern. Mit der Verleihung des Künstlerinnenpreis NRW wird in der Kategorie „Förderpreis“ eine Musikerin geehrt, deren Musik wie kaum eine andere geeignet ist, die Integration nur scheinbar widersprüchlicher Elemente voran zu treiben.

Bild: Annette Maye, Foto: Yoshi Toscani