KUNST+CARE

Kunst+Care

Fürsorge als Chance und Risiko im aktuellen Kunstbetrieb

Ein Kooperationsprojekt mit dem Landesbüro für Bildende Kunst/ Kunsthaus NRW, dem Frauenkulturbüro NRW und dem Masterstudiengang Kunstvermittlung und Kulturmanagement der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

Die Kunstwelt ist von Qualitätskriterien wie künstlerischer Stärke, Energie und Durchsetzungsfähigkeit bestimmt. Empathie, Ethik und soziales Engagement finden zwar innerhalb einiger Kunstpraktiken gelegentlich Aufmerksamkeit, zahlen sich aber weniger aus. Angesichts unserer krisengeschüttelten Zeiten ist der Bedarf an Fürsorge und Betreuung („Care“) immens. Es lässt sich beobachten, dass die Nachwirkungen der Pandemie mit einhergehendem Stillstand des Kulturlebens anachronistische Rollenverteilungen wieder aufblühen ließen. Doch „Care“ ist kein individuelles Problem von Wenigen, sondern muss gesamtgesellschaftlich betrachtet, diskutiert und verändert werden.

Die Auftaktveranstaltung KUNST+CARE sollte u.a. herausarbeiten, welche Auswirkungen familiäre und wahlverwandtschaftliche Verpflichtungen auf die eigene Kunstpraxis und den weiteren Kunstbetrieb haben. So sprachen eingeladene Expert:innen und Künstler:innen über Care-Arbeit in Kultureinrichtungen und den Mother Show Gap. Fürsorge in Arbeiten der Bildenden Kunst wurden ebenso vorgestellt wie Best Practice-Beispiele neuer Rollenmodelle. Das Symposium KUNST+CARE war Teil der Reihe MÖGLICHKEITSRAUM KUNST in der Mobilen Akademie/ MobiLaB.

Nachdem wir nun am 6. Juni in Düsseldorf gestartet sind, gibt es auf vielfachen Wunsch eine digitale Nachfolgeveranstaltung zu unserem Präsenz-Symposium. Dieses Webinar mit Sascia Bailer und dem gesamten Kooperationsteam von KUNST+CARE findet am 29. November statt. Anmelden kann man sich  ab Anfang November auf der Website des Landesbüros für Bildende Kunst/ Kunsthaus NRW 

Rückblick Symposium KUNST+CARE am 6. Juni 2023 in Düsseldorf

Programm, Teil I (im Haus der Universität Düsseldorf)

14 Uhr Begrüßung durch die Kooperationspartnerinnen
Dr. Lisa Bosbach (Studiengang Kunstvermittlung und Kulturmanagement der HHU), Ursula Theissen (Frauenkulturbüro NRW), Dr. Franziska Wilmsen (Referentin des LaB K)und Gesamtmoderation: Dr. Susanne Ristow (Künstlerin und Medienwissenschaftlerin, Programmleitung des LaB K)

14.30 Uhr statt Keynote: Impulstrio
Mareice Kaiser (Journalistin, Berlin): „Kunst und Care – wie geht das (zusammen)?“
Dr. Sascha Förster (Direktor Theatermuseum Düsseldorf): „Diversere Fürsorge. Strukturen vervielfältigen und neu denken“
Dr. Friederike Sigler (Ruhr-Universität Bochum): „Care Arbeit in der Kunst der 1960er und 1970er Jahre“
15.30 Uhr Kaffeepause im Foyer, Diashow mit Bildmaterial zum Thema

15.50 Uhr Best-Practice Beispiele
Dr. Daniel F. Herrmann (Kurator National Gallery London)
Annika Albrecht (Künstlerin und Kunsthistorikerin) „Puppenecke 2023“

16.15 Uhr Podiumsdiskussion „Who Cares?! Sorgen, Pflegen, Kümmern im Gesellschaftsbild des Kunstbetriebs“
Moderation: Dr. Susanne Ristow (Leiterin LaB K)
Johanna Reich (Künstlerin, Köln)
Daniel F. Herrmann (Kurator National Gallery, London)
Dr. Marcel Schumacher (Direktor Kunsthaus NRW, Kornelimünster)
Mira Parthasarathy (Kunstvermittlerin, Köln/Düsseldorf)
Dr. Hildegard Kaluza, Ministerium f. Kultur beim Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW
Frage & Antwort-Runde mit dem Publikum
17 Uhr Ende der Veranstaltung im Haus der Universität, Übergang zum Theatermuseum im Hofgärtnerhaus

Programm Teil II (im Theatermuseum)

18.30 Uhr „Beyond the Symbolic. Kuratieren als gelebte Praxis der Fürsorge”, Impulsvortrag 
Sascia Bailer (Promovierende zu Care in den Künsten an der Zürcher Hochschule der Künste und der University of Reading)

19 Uhr Workshops mit anschließendem freiem Austausch