7. März: Equal Pay Day 2023

Die Kunst der gleichen Bezahlung

Frauen verdienen immer noch weniger als Männer

Seit 2008 wird am Equal Pay Day weltweit auf den Unterschied des durchschnittlichen Bruttoverdienstes von Frauen und Männern aufmerksam gemacht. Als Sinnbild für die roten Zahlen in den Geldbörsen der Frauen gilt die rote Tasche Red Purse Campaign.
Das Datum des Equal Pay Day steht symbolisch für den Tag, bis zu dem Frauen umsonst arbeiten, während Männer schon ab dem ersten Tag des Jahres für ihre Arbeit bezahlt werden. Der Equal Pay Day findet mittlerweile in über 20 europäischen Ländern statt, wobei das Datum unterschiedlich festgelegt wird.
In diesem Jahr arbeiten Frauen in Deutschland bis zum 7. März kostenlos. 2008 fand der Equal Pay Day erst am 15. April statt. Obwohl also die Tendenz zur Verbesserung erkennbar ist, ist das Ziel offensichtlich noch nicht erreicht.

Gender Pay Gap in Kunst und Kultur

Während die prozentuale Gehaltslücke zwischen Frauen und Männern 2022 in Deutschland ca. 18 % betrug, sieht es im Bereich von Kunst und Kultur leider noch düsterer aus. Nach den letzten Erhebungen der KSK verdienen freischaffende Künstlerinnen im Schnitt 24 % weniger als ihre männlichen Kollegen. Dabei ist der Einkommensabfall in den Kulturbereichen unterschiedlich:
Gender Pay Gap Musik: 23 %, Gender Pay Gap Film und Theater: 34 %.
Gender Pay Gap: Ein Armutszeugnis für den Kulturbereich!

Am 4. März 2023 veranstaltet der BPW e.V. (Business and Professional Women) Germany zusammen mit dem Deutschen Kulturrat in Berlin den
Equal Pay-Zukunftskongress. Dabei sollen Impulse zu feministischen Zukunftsvisionen gegeben werden, die an den Ursachen der Lohnungleichheit ansetzen. Prominente Teilnehmerin wird Staatsministerin für Kultur und Medien Claudia Roth sein. Leider ist die Veranstaltung bereits ausgebucht.

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Bild: Business and Professional Women (BPW) Germany e.V., Equal Pay Day Taschen, Foto: Inga Haar